Mittwoch, 23. August 2017

Jugendcamp Friedensgrund

Mein erster richtiger Blogpost über mein Leben in Bosnien! Juhu! Mittlerweile lebe ich jetzt schon seit über einem Monat im Land, wusste aber lange nicht worüber ich schreiben sollte, da mein Arbeit erst am
1. September beginnen wird. In der Zwischenzeit ist aber schon einiges passiert.
Vom 27. Juli bis zum 4. August habe ich am Jugendcamp "Friedensgrund" teilgenommen. Dabei handelt es sich um ein ökumenisches Camp für Katholiken und Orthodoxe, das dem Austausch dienen soll. Das Camp fand im kleinen Ort Radunice, das eine Stunde von Sarajevo entfernt ist, statt. Am Camp nahmen ca. 20 Jugendliche von zwölf bis neunzehn Jahren teil. Zudem gab es ein Freiwillige aus Belgien, die die Gesänge und die Gebete im Stil von Taizé leitete.  Viele der Jugendlichen kamen aus dem Ort selber und die meisten anderen aus Sarajevo. Zudem gab es ca. 10 Betreuer, was ich als ungewöhnlich viel empfand. Wir beiden Freiwilligen aus Deutschland nahmen auch gewissermaßen am Camp teil und wurden am ersten Tag ebenfalls in die Gruppen eingeteilt (wobei eine Person in der Gruppe immer ein wenig übersetzen konnte).
Der Campingplatz bei Sonnenuntergang
Am ersten Tag fand erstmal das Kennenlernen statt und die Gruppen sollten ein Art Flagge malen und einen Gruppennamen erfinden. Ich war in der Gruppe Smileys mit drei anderen Mädchen. Am zweiten Tag gab es dann Workshops zum Thema Vorurteile, insbesondere gegenüber den anderen beiden Volksgruppen  bzw. Religionen des Landes.  Am dritten Tag gingen es dann weiter mit dem Thema Ökologie und einem Spaziergang den Wald geführt von einem Professor für Biologie, der auch einiges zu den Pflanzen und Tieren, die wir im Wald sahen (oder auch nicht sahen) erzählte. Da dabei natürlich sehr spezifisches Vokabular verwendet wurde konnten wir das meiste nicht verstehen.  
Es gab viele kleine Bächlein im Wald
Der nächste Tag war Sonntag und nach der katholischen Messe, an der alle teilnahmen, ging es weiter in ein Freibad, das leider kaum schattige Plätzen zum Schlafen hatte. Am Montag stand ein Workshop über orthodoxe Gesänge auf dem Plan, den ich leider wieder weniger gut verstehen konnten. Am Abend gab es auch noch einen Workshop über den Islam, bei den alle Teilnehmer dann zwei Studenten der Islamischen Fakultät Sarajevos Fragen stellen konnten. Am Mittwoch ging es dann zu Besuch in die Stadt Maglaj, wo wir jeweils ein Katholisch und ein Orthodoxe Kirche und eine Moschee besuchten. Wir haben sogar an der Orthodoxen Liturgie teilgenommen (bzw. ich hab es versucht. Es wurden schon nach kurzer Zeit so warm in der Kirche, da sie wirklich sehr voll war und es ein sehr warmer Tag war. Zudem steht man in orthodoxen Kirchen und das wird nach einiger Zeit ein wenig anstrengend. Nach circa 15 Minuten habe ich dann die Kirche verlassen. Da war ich aber nicht die Einzige. Es standen bzw. saßen  einige andere Leute vor der Kirche.). Anschließend haben wir auch noch ein Moschee besucht, wo wir dem Imam Fragen stellen konnten. Und damit war das Camp auch schon fast zu Ende. An zwei Abenden waren auch noch Spiele geplant, einmal eine Art Schnitzeljagd und dann einmal sportliche Spiele, die zu aller Freunden viel Wasser involvierten, sodass man schön abgekühlt werden konnte.

Wasserbomben-Volleyball, das mit Schlafsäcken gespielt wurde
Am vorletzten Abend haben die anderen Teilnehmer des Camps für Einwohner des Ortes ein Art Theateraufführung veranstaltet, in der sie durch eine lustige Quiz Show vorführten, was sie die letzten zehn Tage auf dem erlebt hatten. Anschließend stand nur noch das Aufräumen und Verabschieden auf dem Plan und schon konnten wir zurück nach Sarajevo fahren.

Nach einem kurzen Wochenende begann dann auch schon mein dreiwöchiger Sprachkurs und ich darf wieder die Schulbank drücken mit viel Grammatik, Vokabeln lernen und natürlich Tests. Dafür lernt man die Grundlagen der Sprache ziemlich recht gut und kann sich zumindest schon gebrochen mit den Leuten verständigen. Aber darüber schreibe vielleicht noch einen eigenen Blogpost.

Liebe Grüße aus Sarajevo 

Shiva

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen